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Telemann-Stiftung 

(Treuhandstiftung in der Haspa Hamburg Stiftung)


Adolphsplatz 3, Ecke Großer Burstah 20457 Hamburg

www.Telemann-Stiftung.de

Die Klangskulptur von Berhard G. Lehmann

In den Künsten gab es immer einen Bezug zur Mathematik, einer Ordnung, die sich mitunter „zählen“ lässt. Häufig werden von Künstlern Zahlenschritte zur Rhythmisierung verwendet, um durch die Zahlenmystik Harmonie oder Spannung aufzubauen und/ oder auf Gedanken, Stimmungen oder Realitäten hinzuweisen.

 

In der Musik ist der Unterschied zwischen einem ¾ zu einem 4/4 Takt ein anschauliches Beispiel. So steht die 3 für das Geistige, die 4 für das Materielle. Viele andere Beziehungen sind dagegen komplizierter. Jedes „Ding“ hat letztendlich seine Zahl, entstand aus Zahlen, die zu einem Buchstaben und deren Quersumme gehören. Dieser Zahl wiederum wird in der Mystik der Zahlen eine Bedeutung zugeordnet. Dies nur als kurze Erläuterung im Allgemeinen.

 

Viele meiner Skulpturen sind in ihrem Aufbau von diesem ordnenden und bewusst oder unbewusst wirkenden Prinzip beeinflusst. Das ist gut nachzulesen in meinem Buch „Eine Skulptur für Hans Werner Henze. In drei Sätzen“. Henze hat sich auch mit Telemann auseinandergesetzt und 1967 in seiner „Telemanniana“ die 1738 entstandenen „Pariser Quartette“ bearbeitet.

 

Zurück zu Georg Philipp Telemann. Bei der Zuordnung der Zahlen zu seinem Namen, ist Erstaunliches erkennbar. Es ergeben sich die Zahlen 3 und 6, was auch bei wichtigen Daten seines Lebens gilt, wie dem Tage der Geburt und dem Todesjahr. Wir erkennen eine Harmonie, die noch dadurch verstärkt wird, dass jede Zahl 2x auftaucht (und die 6 aus 2x3 entsteht. Diese 6 wiederum erscheint im vollen Namen und im Geburtsdatum 14. März 1681.

 

So habe ich für die Grundform der Skulptur das Dreieck in Bezug auf die geistige 3 gewählt. Die Anordnung der Stäbe hat ebenfalls die Form des Dreiecks, wobei es eine Möglichkeit gibt, die 4 zu lesen. Die Grundform ist beweglich und aus dieser Beweglichkeit entsteht eine Schwingung der Stäbe, Klang und Form in Veränderung bis zur Rückkehr in die Stille.

 

Warum die 4? Georg Philipp Telemanns Todesjahr ist ebenfalls mit der 3 verbunden, sein Todestag, der 25. Juni 1767 jedoch mit einer 7, der mystischen 7, entstehend aus 3+4, die damit das Geistige und das Materielle vereint.

 

Somit entstand eine Skulptur, die in ihrer Klarheit und in den ihr zugrunde gelegten Strukturen Telemanns geistige und kompositorische „Beweglichkeit“ darstellt – in Harmonie.

 

Bernhard G. Lehmann

Juli 2013

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